Für das Rohrmus:
2 Eier
250 g Mehl
250 ml Milch
5-7 Äpfel
5 EL Zucker
1-2 TL Salz
3 EL Zitronensaft
Margarine
Für das Kartoffelgemüse:
4 mittelgroße Kartoffeln
2 mittelgroße Karotten
1/2 Stange Lauch
1/4 Sellerie
Petersilie
Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
nach Belieben Rauchfleisch, Wienerle oder Debreziner
Regional genießen: Viele der Zutaten werden direkt in unserer Region angebaut, verarbeitet oder hergestellt – auch bei unseren Projektakteuren. Denn wer mit regionalem Bewusstsein kocht, erlebt noch mehr Genuss!
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Kartoffelgemüse
Kartoffeln und Karotten schälen und vierteln. Lauch in etwa 2 cm dicke Ringe schneiden. Sellerie in Würfel schneiden (etwa 2 x 2 cm). Alles zusammen unter Beigabe von Salz und Gemüsebrühe bissfest kochen.
Das gesamte Gemüse mit einer Kartoffelpresse oder einem Spätzledrücker zerkleinern. Abschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rauchfleisch (optional) im Kartoffelgemüse erwärmen. Petersilie zerkleinern und einen Teil davon mit dem Kartoffelgemüse vermengen. Den Rest zum Garnieren verwenden.
Rohrmus
Äpfel schälen, vierteln und in feine Scheiben schneiden. Die geschnittenen Äpfel mit Zucker vermischen und mit Zitronensaft beträufeln.
In einer eigenen Schüssel werden Mehl, Eier, Milch und Salz mit einem Rührgerät zu einem dünnen Teig verrührt. Die Apfelstücke und den Teig mit einem Kochlöffel gut vermengen. Der Apfelteig wird in eine mit Margarine eingefettete Auflaufform gefüllt und im Backofen bei 180 Grad Umluft etwa 45 Minuten auf mittlerer Stufe gebacken.
Serviert wird das Kartoffelgemüse dann mit rechteckig geschnittenem Rohrmus, eventuell Rauchfleisch oder den erhitzten Würstchen. Lecker schmeckt das Gericht auch in vegetarischer Form (ideal für Familien mit Fleischessern und Vegetariern).
Regionale Zutaten: fast alle Zutaten sind regional
Zubereitung seit: Familienrezept, bekannt seit etwa 1900
Zubereitung bis: heute
Spezielle Geräte: Spätzledrücker (Kartoffelpresse)
Verbreitungsgebiet: Schwäbische Alb und Bayerisch-Schwaben (Landkreise Heidenheim, Dillingen und Günzburg)
„Als Tochter eines waschechten Schwaben habe ich ein altes Familienrezept mit langer Geschichte geerbt. Kartoffelgemüse und Rohrmus ist von klein auf eines meiner Leibgerichte. Papa besteht immer darauf, dass er es selbst kocht. Da lässt er niemanden ran, obwohl meine Mutter eine Hauswirtschaftslehrerin ist. Manchmal muss ich allerdings schmunzeln, wenn er bei einer kleinen Unsicherheit mit meiner Oma über das Gericht fachsimpelt. Die Oma kocht das natürlich am allerbesten. Mir ist es sozusagen in die Wiege gelegt.
Kartoffelgemüse und Rohrmus stammt aus dem Bereich der einfachen bäuerlichen schwäbischen Landbevölkerung. Kriterien waren, dass regional angebaute Zutaten verwendet werden konnten. Das Gericht war gerade in den schwierigen Wintermonaten gehaltvoll, vitaminreich, schmackhaft und zudem für die eher ärmere Bevölkerung sehr günstig. Ohne moderne Kühlmöglichkeiten konnten alle Zutaten anderweitig lange über den Winter frisch gehalten werden, was für die einfache Landbevölkerung oft überlebenswichtig war.
Mein Freund, ein bekennender Saarländer, musste oder durfte diesen „Schwabentest“ auch schon über sich ergehen lassen. Und er hat ihn mit Bravour bestanden. Auch viele Bekannte und Freunde im Raum Günzburg und Burgau konnten wir leicht überzeugen.„