Wir stellen hier einzelne Arten unserer Region vor. Das Team Natur und Landschaft entwickelt Konzepte für eine vorausschauende, umweltverträgliche Nutzung von Natur und Landschaft. Um die biologische Vielfalt zu erhalten, müssen auch die Lebensräume von Pflanzen und Tieren geschaffen und geschützt werden.
Die Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) erreicht eine Flügelspannweite von drei bis vier Zentimetern. Auf dem Körpersegment hinter dem Kopf ist eine besondere Zeichnung: ein Helm mit zwei Hörnern. Das Männchen der Helm-Azurjungfer hat eine etwas untersetzte Statur. Das Weibchen der Helm-Azurjungfer ist nur schwer von den anderen Arten dieser Gattung zu unterscheiden.
Lebensraum
Anders als die meisten Azurjungfern ist die Helm-Azurjungfer eine Art, die sich ausschließlich in Fließgewässern entwickelt. Sie kommt vor allem an sauberen und langsam strömenden Wiesenbächen und Gräben vor, zum Beispiel im Donauried zwischen Fristingen und Eppisburg.
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Die Helm-Azurjungfer ist vor allem durch den Verlust ihres Lebensraums gefährdet. Wirkungsvolle Schutzmaßnahmen sind eine schonende Entkrautung und Räumung im Rahmen der Gewässerunterhaltung. Außerdem müssen extensiv genutzte, mindestens zehn Meter breite Gewässerrandstreifen als Reife-, Ruhe-, Nahrungs- und Übernachtungshabitate erhalten oder geschaffen werden.
Biologie
Schlupfzeit: Mitte Mai bis Mitte Juli
Flugzeit: Ende Mai bis Anfang August
Schutzstatus: Rote Liste 1
Die Bachmuschel (Unio crassus) bewohnt saubere, sauerstoffreiche, schnell bis mäßig fließende Bäche und Flüsse mit strukturreichem Bett. Sie bevorzugt vor allem sandig-kiesige und gut durchströmte Sohlsubtrate. Für die Fortpflanzung ist die Muschel auf bestimmte Fischarten als Zwischenwirt angewiesen. In unseren Gewässern sind das vor allem die Elritze, der Döbel oder auch Mühlkoppen.
Ausgewachsene Bachmuscheln (Lebenserwartung max. ca. 20 Jahre) sind Filtrierer. Mit ihren Kiemen nehmen sie Plankton und organische Stoffe aus dem Wasser auf. Die Filtrierleistung beträgt rund 4-6 Liter pro Stunde. Somit erfüllt die Bachmuschel zusätzlich eine wichtige ökologische Funktion in den Gewässern.
Lebensraum
Im Gewässersystem des Nebel-, Kloster- und Brunnenbachs im Landkreis Dillingen a.d. Donau leben noch rund 12.000 Tiere, damit eines der bedeutendsten und größten Bachmuschelvorkommen Bayerns.
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Die Bachmuschel ist gefährdet durch Gewässerverschmutzung (z.B. Düngemittel, Pestizide, ungeklärte Abwässer), Verschlammung durch Bodeneintrag, Bisamfraß, Trockenfallen des Bachbetts, Rückgang der Wirtsfischbestände und Grundräumungen.
Schutzstatus: Rote Liste 1
Früher waren Kiebitze (Vanellus vanellus) weit verbreitet und aufgrund ihres auffälligen Aussehens und Verhaltens vielen bekannt. Aber durch Trockenlegungen von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft sind sie in vielen Gegenden massiv zurückgegangen.
Lebensraum
Kiebitze brüten hauptsächlich in offenen, flachen Landschaften mit kurzem oder gar keinem Gras, auf Wiesen und Weiden, gerne an Gewässerrändern. In unserer Region zum Beispiel auf Feuchtwiesen im Eppisburger Ried, in Blindheim, Fristingen und Aislingen. Kiebitze brüten auch auf Feldern und Äckern. Während des Winters und der Zugzeit halten sich Kiebitze auch auf abgeernteten Feldern und auf gepflügten Äckern auf.
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Auf Flächen mit Brachvogelbruten werden Vereinbarungen zur Mahdverzögerung mit den LandwirtInnen getroffen. Je nach Bedarf werden Nistplätze mithilfe eines Elektrozaunes vor Prädatoren und Störungen geschützt.
Schutzstatus: Rote Liste 2