Entwicklungsnetzwerk „LEBEN und WOHNEN auf dem Land“ –

Erste Ergebnisse und der Blick nach vorne!

September 2022

Mit dem Entwicklungsnetzwerk „Leben und Wohnen auf dem Land“ verfolgt Donautal-Aktiv das Ziel die Lebensqualität für alle Generationen auf dem Land durch passende Wohnangebote weiter zu steigern und gleichzeitig die Dorfkerne wieder als Wohnraum attraktiv zu machen. „Was zunächst ein theoretisches Konstrukt war, nimmt aus meiner Sicht nun Fahrt auf. Wir kommen gemeinsam mit engagierten Personen aus den Kommunen nun in die Arbeitsphase“, so das Fazit von Leo Schrell, 1. Vorsitzender bei Donautal-Aktiv, beim Netzwerktreffen der Vertreter von 16 Kommunen aus den Landkreisen Dillingen und Günzburg.
Mit Unterstützung der neuen Entwicklungslotsen wurden in den letzten Monaten neben den Baulücken und Leerständen auch die Daseinsvorsorgeeinrichtungen und Informationen zum Gemeindeleben systematisch aufgenommen, um sie anschließend im sogenannten Vitalitäts-Check der bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung auszuwerten. Ziel so Schrell muss es sein, älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen, gleichzeitig aber als Ort auch für Jugendliche und Familien attraktiv zu bleiben. Insgesamt zeige sich noch eine gute Versorgungslage, diese gelte es aktiv zu sichern.

Umfangreiche Potenziale im Bestand
An 1.048 Stellen in den 6 Modellkommunen (Bächingen, Finningen, Lutzingen, Höchstädt, Schwenningen und Wertingen) wurden Innenentwicklungspotenziale erfasst, was einer Gesamtfläche von rund 176 ha entspricht. Die Hälfte davon sind Baulücken, mit mehr als 52 ha. Würden diese bebaut, könnten mehreren Neubaugebiete am Siedlungsrand eingespart werden. Ein weiterer wichtiger Baustein sind leerstehende oder nur teilweise genutzte landwirtschaftliche Hofstellen. Aufgrund der Größe dieser Gebäude bieten sie attraktive Möglichkeiten im Innenbereich neue, individuelle Wohnangebote zu realisieren, wenn möglich auch in Verbindung mit verträglichem Gewerbe oder Dienstleistung.

Die Eigentümeransprache steht an
Diese Potentiale zu aktivieren hängt laut Dr. Sabine Müller-Herbers, Referentin beim Netzwerktreffen, in hohem Maße an den Interessen der meist privaten Eigentümer. Diese sollen nun in einer kurzen schriftlichen Befragung im November in allen Partnerkommunen ermittelt werden. Insbesondere soll festgestellt werden, ob es für die im Projekt angebotene Beratung eine Nachfrage gibt. Weiterhin von Interesse sind die Pläne der Eigentümer hinsichtlich Bebauung oder sogar Verkauf. Mit der im Projekt vorgesehenen Öffentlichkeitsarbeit will man ein Bewusstsein dafür schaffen, wie eng eine gute Lebensqualität für alle Generationen mit der Verfügbarkeit von Wohnraum zusammenhängt und welche große Verantwortung dabei die Grund- und Gebäudeeigentümer für die Vitalität eines Ortes haben. Gelingt die Entwicklung im Bestand bleiben zudem wertvolle Landschaft und Flächen für die Lebensmittelerzeugung vor Ort erhalten.

Weitere Informationen zum Netzwerk finden Sie hier.

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