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Kraut und Strietzel

Zutaten (für 4 Personen)

Für das Kraut:
Sauerkraut
Bauchfleisch oder frisch Geschlachtetes (z.B. Leberwurst, Blutwurst, Brät, Kesselsuppe)
alternativ: abgespeckte Version mit Wiener Würstchen
Salz und Pfeffer
Essig

Für die Strietzel:
kleiner Topf Kartoffeln (ca. fünf mittelgroße)
4 Eier
400 g Mehl
Grieben (alternativ Margarine)
Sauerrahm

 

Regional genießen: Viele der Zutaten werden direkt in unserer Region angebaut, verarbeitet oder hergestellt – auch bei unseren Projektakteuren. Denn wer mit regionalem Bewusstsein kocht, erlebt noch mehr Genuss!

 

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Zubereitung

Kraut kochen und mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. Das Kraut ist besonders schmackhaft unter Beigabe von Kesselsuppe oder Bauchfleisch. Heute wird es eher mit Leber- oder Blutwürstchen, die nach dem Kochvorgang dem Kraut beigelegt werden und sich im heißen Kraut und der Flüssigkeit ausreichend erwärmen, serviert.

Parallel oder schon vorher Kartoffeln mit der Schale kochen und nach dem Kochen etwa 15 Minuten auskühlen lassen. Kartoffeln schälen und zerdrücken, z.B. mit einem Spätzledrücker (Kartoffelpresse). Zu den zerdrückten Kartoffeln kommen die Eier und das Mehl. Das ganze wird mit einem Kochlöffel zu einem Kartoffelteig vermengt und mit Salz abgeschmeckt. Es muss so viel Mehl beigefügt sein, dass der Teig nicht mehr klebt.

Auf einem großen Holzbrett Mehl ausstreuen und eine halbe Hand voll Teig zu einer Kugel formen. Dann die Kugel mit beiden Händen zu einem “Strietzel” (Schlange) ausgerollt, der etwa 20 – 30 cm lang und etwa 1 cm dick ist. Diese Strietzel werden nach und nach in einer gefettete Auflaufform einfach oder doppelt übereinander geschichtet. Darüber wird schließlich Sauerrahm aufgetragen.

Im Backofen wird das ganze bei 180 Grad auf mittlerer Stufe ca. 45 Minuten gebacken.

Kraut mit Fleischbeilage und dazu die gebackenen Strietzel servieren und heiß genießen.

Geschichten rund um das Rezept

Regionale Zutaten: Kraut, Mehl, selbst Geschlachtetes (früher)
Zubereitung seit: Familienrezept, bekannt seit etwa 1900
Zubereitung bis: heute
Spezielle Geräte: Spätzledrücker (Kartoffelpresse)
Anlass der Zubereitung: früher im Anschluss an Hausschlachtungen
Jahreszeit der Zubereitung: insbesondere im Winter (nahrhaft, vitaminreich und günstig)
Verbreitungsgebiet: Schwäbische Alb und Bayerisch-Schwaben (Landkreise Heidenheim, Dillingen und Günzburg)

“Kraut und Strietzel ist bei uns ein Familienrezept mit langer Geschichte. Mein Leibgericht habe ich von meiner Mutter übernommen, die es bereits von ihrer Mutter und deren Eltern kennt. Es wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Es stammt aus der einfachen, bäuerlichen schwäbischen Landbevölkerung, wobei ein Kriterium war, dass regional angebaute Zutaten verwendet werden konnten. Die Bauern schlachteten früher selbst, weshalb die genannten Zutaten aus dem frisch Geschlachteten zur Verfügung standen. Gleichzeitig war das Gericht gerade in den schwierigen Wintermonaten gehaltvoll, schmackhaft und für die eher ärmere Bevölkerung sehr günstig.
Als waschechter Schwabe liebe ich Kraut und Strietzel. Entweder wird die Liebe zu dem Gericht genetisch weitergetragen oder ich habe in meiner Erziehung unserer Tochter alles richtig gemacht. Auch sie liebt “ihre Strietzel” schon seit Kleinkindzeiten. Niemals würde sie einen Strietzel freiwillig aus der Hand geben, ganz der Papa. Auch viele Bekannte und Freunde im Raum Günzburg und Burgau konnten wir leicht überzeugen.”